Berlin Alexanderplatz
Francis hat die Flucht aus Nordafrika überlebt. Als er an einem Strand im Süden Europas erwacht, ist er entschlossen, von nun an ein geregeltes, anständiges Leben zu führen. Doch das Berlin von heute, in dem er landet, geht mit dem Staatenlosen ohne Arbeitserlaubnis nicht weniger erbarmungslos um, als es Lohnarbeiter Franz Biberkopf in Döblins Klassiker der deutschen Literatur erlebt hat. Und so widersetzt sich Francis zunächst zwar dem Angebot, in der Hasenheide mit Drogen zu dealen, gerät aber in den Einflussbereich von Reinhold, seinem neurotischen, sexsüchtigen Kumpel und Quartiergeber. Als Francis die Clubbesitzerin Eva und – einige einschneidende Erlebnisse später – das Escort-Girl Mieze kennenlernt, scheint er erstmals etwas zu verspüren, das er bisher nicht kannte und das besonders Reinhold ihm nicht gönnt: ein wenig Glück.
Wie seine literarische Vorlage handelt auch der zeitgenössische Berlin Alexanderplatz von Gesellschaft und Außenseitertum, Wunsch und Travestie. Fassbinders Version nicht unähnlich, ist Qurbanis Epos eine düstere Reise durch die „dunkle Nacht der Seele“ – und nicht zuletzt durch ein atmosphärisch authentisch eingefangenes Exil: Berlin.
Details
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Länge
183 min -
Land
Deutschland, Niederlande -
Vorführungsjahr
2020 -
Herstellungsjahr
2020 -
Regie
Burhan Qurbani -
Mitwirkende
Jella Haase, Welket Bungué, Albrecht Schuch, Joachim Król, Annabelle Mandeng, Nils Verkooijen, Richard Fouofié Djimeli, Thema Buabeng, Faris Saleh, Michael Davies -
Produktionsfirma
Entertainment One -
Berlinale Sektion
Wettbewerb -
Berlinale Kategorie
Spielfilm
Bilder aus dem Film
Biografie Burhan Qurbani
Die Eltern des 1980 geborenen Filmemachers flohen 1979 als politisch Verfolgte aus Afghanistan nach Deutschland. Durch die Arbeit seines Vaters bei der US-Armee wuchs er in verschiedenen deutschen Städten auf. Nach ersten Erfahrungen am Staatstheater Stuttgart und am Stadttheater Hannover nahm er 2002 sein Studium der Spielfilm-Regie an der Filmakademie Baden-Württemberg auf. Sein Diplomfilm Shahada lief 2010 im Wettbewerb der Berlinale, sein zweiter Spielfilm Wir sind jung. Wir sind stark. eröffnete 2014 das Filmfest in Rom und die Hofer Filmtage. Beide Filme wurden mehrfach ausgezeichnet.