Kislota

Vanya springt nackt vom Balkon. In den Tod. „Wenn du springen willst, spring!“, hatte Pete gesagt. Vorher: eine überschwemmte Wohnung, ein Klo mitten im Raum, Paranoia. „Why does my heart feel so bad?“ von Moby auf der Tonspur. Kislota, das stilsichere Regiedebüt des 26-jährigen russischen Schauspielers Alexander Gorchilin, beginnt wie ein Trip. Atemlos geht es weiter: Auf Vanyas Beerdigung folgen Club, Drogen und der Künstler Vasilisk, der Sasha fragt, ob er seinen beschnittenen Schwanz fotografieren darf. Er darf. Sasha wird zum Fokus des Films. Im Atelier des Künstlers kommt die titelgebende Säure erstmals ins Spiel. Vasilisk löst darin Skulpturen seines Vaters auf. Den jungen, vaterlosen Männern im heutigen Russland, die der Film in den Mittelpunkt stellt, geht es nicht schlecht, sie sehen gut aus, aber sie haben keine Orientierung. Die Flasche mit Säure steht am nächsten Morgen noch im Raum. Sie wird noch eine Rolle spielen. In starken Bildern zeigt Gorchilin eine Jugend, die die Kontrolle zu verlieren scheint. Auch die cremefarbenen Interieurs des Bürgertums, die rhythmische Sportgymnastik oder die Kirche bieten keinen Halt.

Details

  • Länge

    98.0 min
  • Land

    Russland
  • Vorführungsjahr

    2019
  • Herstellungsjahr

    2018
  • Regie

    Alexander Gorchilin
  • Mitwirkende

    Filipp Avdeev, Alexander Kuznetsov, Arina Shevtsova, Savva Saveliev, Alexandra Rebenok, Roza Khayrullina, Dmitriy Kulichkov, Elena Morozova, Aleksey Agranovich, Pyotr Skvortsov
  • Produktionsfirma

    Studio SLON
  • Berlinale Sektion

    Panorama
  • Berlinale Kategorie

    Spielfilm

Filmografie Alexander Gorchilin

2016 (M)uchenik | 2018 Leto