Stadt Land Fluss

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Bei der Ernte wird auch sonntags gearbeitet. Der Stall muss immer sauber gefegt sein, und wenn die Mutterkuh ihr Kalb nicht annimmt, wird es von Hand aufgezogen. Marko ist Auszubildender in einem großen Agrarbetrieb im Nuthe-Urstromtal, 60 Kilometer südlich von Berlin. Besteht er seine Abschlussprüfung, ist er Landwirt. Ob er das überhaupt sein will, weiß er nicht. Außerhalb der Arbeit hat er wenige Kontakte, die elf anderen Lehrlinge halten ihn für einen verschlossenen Einzelgänger. Aber als Jacob, ein neuer Praktikant, im Betrieb auftaucht, wagt sich Marko langsam aus der Rolle des Außenseiters heraus. Bei der Ernte, beim Abfahren des Getreides und beim Umbuchten der Kälber kommen die beiden jungen Männer sich näher. Für einen Tag reißen sie nach Berlin aus, und danach ist nichts mehr wie zuvor. Eine Liebesgeschichte nimmt ihren Anfang. Doch keiner von beiden hat sich bislang gefragt, wie – und vor allem wie offen – er in der Gesellschaft leben will.
Benjamin Cantu: „Die Überzeugung, dass ich einen improvisierten Spielfilm drehen kann, in dem die Lehrlinge und Mitarbeiter eines landwirtschaftlichen Betriebs ein selbstverständlicher Teil meiner Geschichte werden, gewann ich während der Recherche, als ich auf dem Betriebshof ausgeholfen habe. Mich hat die Lebenswirklichkeit dieser Menschen interessiert, nicht zuletzt, weil sie ganz anders ist als meine. Dass die Stadt, obwohl sie so nah ist, für sie keine Rolle spielt, erstaunte mich. Gemeinsam mit ihnen und beeinflusst durch die Art, wie sie miteinander umgehen und sprechen, entstand die Geschichte von STADT LAND FLUSS.“

Details

  • Länge

    85 min
  • Land

    Deutschland
  • Vorführungsjahr

    2011
  • Herstellungsjahr

    2011
  • Regie

    Benjamin Cantu
  • Mitwirkende

    Lukas Steltner, Kai-Michael Müller, Cristina Do Rego, Steven Baade, Florian Born, Eric Fechner, Christian Hahn, Charlina Ingold, Jan Jendruschewitz, Felix Kaminski, Simon Kirmeier, Katharina Körner, Christian Sauermilch, Tino Trempler, Tobias Weichert
  • Produktionsfirma

    Salzgeber & Co. Medien GmbH
  • Berlinale Sektion

    Generation
  • Berlinale Kategorie

    Spielfilm
  • Teddy Award Gewinner

    TEDDY Readers Award

Biografie Benjamin Cantu

Benjamin Cantu ist Deutsch-Ungarisch, aufgewachsen in Berlin und Budapest.

Zunächst begann er, seine Geschichten mit dem Bleistift zu erzählen, was ihn im Jahr 2000 dazu veranlasste, sein Animationsstudium an der HFF Konrad Wolf in Babelsberg aufzunehmen. Nach seinem BA setzte er sein Regiestudium an der Deutschen Film- und Fernsehschule Berlin (dffb) in Berlin fort, wo er seine Leidenschaft für den Dokumentarfilm entdeckte.

In seinem ersten Regieassistentenjob wurde er Co-Regisseur in einer Arte-Produktion über jüdisches Leben in Ungarn. Danach konzentrierte sich Benjamin auf die Erstellung von dokumentarischen Einzelstücken für Arte und 3sat, zeitweise in Zusammenarbeit mit Nils Bökamp.

Benjamins Die Welt gehört Chaim, ein Porträt über einen orthodoxen jüdischen Jungen in Budapest, wurde 2007 mit dem Preis der Axel Springer Akademie für junge Journalisten ausgezeichnet.

Nach der Fertigstellung mehrerer Kurz- und Dokumentarfilme im Auftrag internationaler Sender gibt Benjamin mit Harvest 2011 sein Debüt als Spielfilmregisseur. Der Film ist ein Hybrid aus Dokumentar- und Spielfilm, an dem über 30 nicht-professionelle Schauspieler aus dem ländlichen Raum Ostdeutschlands beteiligt sind. Harvest wurde auf der 61. Berlinale uraufgeführt und auf über 30 Filmfestivals gezeigt und weltweit vertrieben.
-torinofilmlab.it