Welt am Draht [restaurierte Fassung]

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In einer nicht näher bestimmten Zeit haben Wissenschaftler am Institut für Kybernetik einen Computer entwickelt, der eine Welt simulieren kann, die der realen vollkommen entspricht. Diese virtuelle Realität wird von so genannten Identitätseinheiten bewohnt, welche dieselben Eigenschaften wie Menschen besitzen. Fred Stiller, der zum Leiter des Projektes aufsteigt, erfährt von einem Mitarbeiter, Günther Lause, dass sein Vorgänger kurz vor seinem Tod eine ungeheure Entdeckung machte. Als Stiller nachzuforschen beginnt, verschwindet Lause. Niemand im Institut will ihn gekannt haben.
Das wichtigste Projekt im Institut für Kybernetik und Zukunftsforschung ist Simulacron 1 – ein elektronisches Monstrum, das die herkömmliche Computertechnologie auf eine neue Stufe heben soll. Simulacron kann gesellschaftliche, ökonomische und politische Vorgänge der Zukunft derart exakt voraussagen, als fänden sie hier und heute statt, als seien sie Wirklichkeit. Damit ist Simulacron zumindest für zwei Parteien interessant: für diejenigen, denen an einer Verbesserung der zukünftigen Lebensverhältnisse gelegen ist – und für diejenigen, die sich einen Informationsvorteil gegenüber etwaigen Konkurrenten versprechen. Initiator und Leiter des Forschungsprojekts ist Professor Vollmer. Er stirbt unter rätselhaften Umständen – man einigt sich schnell auf Selbstmord, hat er doch kurz vor seinem Tode Zeichen einer eigenartigen geistigen Verwirrung an den Tag gelegt. Siskins, der allmächtige Chef des Instituts, macht Dr. Stiller zu seinem Nachfolger. Aber bald registrieren die Kollegen auch an Stiller merkwürdige Symptome. Stiller versucht, seine Probleme über der Arbeit an Simulacron zu vergessen. Simulacron ist für ihn nicht einfach eine leblose Maschine, sondern wird immer mehr zu einer Art Miniaturwelt, und obwohl Stiller natürlich weiß, dass die sogenannten Identitätseinheiten in Simulacron nichts anderes sind als das Ergebnis von komplizierten elektronischen Vorgängen, erscheinen sie ihm manchmal wie wirkliche Menschen. Ist Stiller schizophren? Das glauben viele – bis eines Tages Stiller bei einer routinemäßigen Transferierung seines Bewusstseins in die Schaltkreise von Simulacron dort einen alten Bekannten wiederzusehen glaubt.

Details

  • Länge

    185 min
  • Land

    Deutschland
  • Vorführungsjahr

    2010
  • Herstellungsjahr

    1973
  • Regie

    Rainer Werner Fassbinder
  • Mitwirkende

    Klaus Löwitsch, Mascha Rabben, Adrian Hoven, Ivan Desny, Barbara Valentin, Karl-Heinz Vosgerau, Günter Lamprecht, Margit Carstensen, Wolfgang Schenck, Joachim Hansen, Rudolf Lenz, Kurt Raab, Karl Scheydt, Rainer Hauer, Ulli Lommel, Heinz Meier, Peter Chatel, Ingrid Caven, Eddie Constantine, Gottfried John, Elma Karlowa, Bruce Low, Walter Sedlmayr, El Hedi Ben Salem, Lilo Pempeit (aka: Liselotte Eder), Christine Kaufmann, Rainer Langhans, Karsten Peters, Katrin Schaake, Christiane Maybach, Rudolf Waldemar Brem, Peter Kern, Ernst Küsters, Peter Moland, Doris Mattes, Solange Pradel, Maryse Dellannoy, Werner Schroeter, Magdalena Montezuma, Corinna Brocher, Peter Gauhe, Dora Karras-Frank, Yvon Wak
  • Produktionsfirma

    WDR
  • Berlinale Sektion

    Special
  • Berlinale Kategorie

    Spielfilm

Biografie Rainer Werner Fassbinder

Geboren 1945 in Bad Wörishofen. Bedeutendster und international gefeierter Regisseur des Neuen Deutschen Films, 1969 Berlinale-Teilnahme mit dem Spielfilmdebüt Liebe ist kälter als der Tod. Fassbinder war auch als Produzent von Filmen und Theaterstücken, als Autor und Darsteller in eigenen und den Werken anderer tätig. 1978/79 begann er eine Trilogie, bei der Frauen im Zentrum deutscher Alltagsgeschichten stehen: Die Ehe der Maria Braun, Lola und Die Sehnsucht der Veronika Voss. Fassbinder starb 1982 in München, in nur 14 Jahren drehte er 44 Filme.

Biografie Peter Kern

Geboren 1949 in Wien. War Sängerknabe und Theaterschauspieler. Ab 1973 Zusammenarbeit mit Rainer Werner Fassbinder. 1978 Bundesfilmpreis für seine Rollen in HITLER – EIN FILM IN DEUTSCHLAND und FLAMMENDE HERZEN. 1986 erster eigener Spielfilm EINE HANDVOLL VERGNüGEN. Darsteller unter anderem in Filmen von Werner Schroeter, Hans-Jürgen Syberberg, Christoph Schlingensief. 2001 mit FIFTY-FIFTY im Kurzfilmwettbewerb der Berlinale vertreten. Zuletzt 2012 mit GLAUBE, LIEBE, TOD Gast des Panoramas