Betânia

Betânia ist 65 und die unangefochtene Matriarchin der Familie. Nach dem Tod ihres Mannes wird sie von ihren Töchtern überredet, in das Dorf zurückzukommen, in dem sie geboren wurde und in dem der Rest der Familie noch immer lebt. Das Dorf liegt am Rand der Sanddünen im Nationalpark Lençóis Maranhenses im Bundesstaat Maranhão, einem neu entstandenen Wüstengebiet nahe des Amazonas. Betânia lässt ihr einfaches, bäuerliches Leben ohne Elektrizität hinter sich und kommt an einen Ort, an dem Tradition und Wandel aufeinanderprallen. Umgeben vom Nachhall der Stimmen ihrer Vorfahren kämpfen Betânia und ihre Familie darum, die eigene Identität zu bewahren. Zwischen verschmutztem Wasser, finanziellen Nöten und Generationskonflikten geht das Leben dennoch seinen Gang.
Marcelo Botta drehte 2018 einen Dokumentarfilm im Nationalpark Lençóis Maranhenses. In Betânia greift er in Anlehnung daran die ökologischen und sozial-kulturellen Probleme der Dörfer auf, die dort in ihren Oasen vom vorrückenden Sand bedroht sind.