Las herederas
Chela und Chiquita sind schon lange ein Paar. Mit den Jahren haben sie sich in einer festen Rollenverteilung eingerichtet. Die extrovertierte Chiquita regelt das gemeinsame Leben. Chela hingegen verlässt eher ungern das Haus, lieber verbringt sie den Tag hinter ihrer Staffelei. Finanzielle Schwierigkeiten zwingen sie dazu, Teile ihres geerbten und geliebten Mobiliars – allesamt Erinnerungsstücke – zu verkaufen. Als Chiquita wegen Überschuldung ins Gefängnis kommt, ist Chela plötzlich auf sich allein gestellt. Mit ihrem alten Daimler bietet sie einen Taxi-Service für wohlhabende ältere Damen aus der Nachbarschaft an. Beim Chauffieren lernt sie auch eine von deren Töchtern kennen, die junge, lebensfrohe Angy. Diese Begegnung lockt die eher passiv auftretende Chela aus der Reserve und lässt sie ihre eigenen Sehnsüchte neu entdecken. So zurückhaltend und vorsichtig wie seine Heldin erkundet der Film die Außenwelt und richtet den Blick zunehmend auf eine Gesellschaftsschicht, die seltsam abgeschottet von der Wirklichkeit in den Tag hineinlebt. Wenn Chela ihre Freundin im Gefängnis besucht, entfaltet sich dagegen ein ganz anderes Bild von den Verhältnissen in Paraguay.
Details
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Länge
95 min -
Land
Paraguay -
Vorführungsjahr
2018 -
Herstellungsjahr
2018 -
Regie
Marcelo Martinessi -
Mitwirkende
Ana Brun, Margarita Irun, Ana Ivanova, Nilda Gonzalez, María Martins, Alicia Guerra -
Produktionsfirma
La Babosa Cine -
Berlinale Sektion
Wettbewerb -
Berlinale Kategorie
Spielfilm
Bilder aus dem Film
Biografie Marcelo Martinessi
Geboren 1973 in Asunción, Paraguay. Der Regisseur und Drehbuchautor studierte zunächst Kommunikationswissenschaft in seiner Heimatstadt und dann Film an der London Film School. Seine Kurzfilme, die sich mit Literatur und dem Thema Erinnerung beschäftigen, wurden auf der Berlinale, auf dem Kurzfilmfestival in Clermont-Ferrand und weiteren Festivals gezeigt. Von 2010 bis zum Staatsstreich von 2012 war er Geschäftsführer des ersten öffentlichen Fernsehsenders in Paraguay. Seine Verarbeitung des folgenden politischen Chaos setzte er in dem Kurzfilm La Voz Perdida um, der 2016 als bester Kurzfilm auf dem Filmfestival in Venedig ausgezeichnet wurde.
Filmografie Marcelo Martinessi
2016 La Voz Perdida