River's Edge

Tokio 1994. In einem Videointerview redet eine junge Frau über die Bedeutung eines Teddybären. Kurz darauf stürzt in der Nacht ein brennendes Objekt aus einem Hochhaus. Ein gefesselter, nackter junger Mann fällt aus einem Spind. Zwei Fischer reden über einen Wassergeist. In Isao Yukisadas außergewöhnlichem Drama River’s Edge werden viele Fährten gelegt und die Wechsel zwischen den Erzählsträngen sind so sprunghaft und unberechenbar wie die Figuren: Ichiro ist schwul und Opfer der Gewalt seiner Mitschüler, zieht aber Stärke aus seinen Blessuren. An einem nahe gelegenen industrieverseuchten Fluss macht er einen grausigen Fund und zeigt ihn seiner besten Freundin Haruna. Kannonzaki liebt brutalen Sex und überschreitet dabei immer weitere Grenzen. Ein in sich zurückgezogenes Mädchen liest obsessiv in den Tagebüchern ihrer schwangeren Schwester und das bulimische Model Kozue vergräbt sich nachts in Bergen aus Essen. Alle diese und andere Geschichten werden virtuos zum atemlosen Sittengemälde einer getriebenen, scheinbar verlorenen Jugend montiert, wobei die Begegnungen mit Gewalt unabdingbar scheinen.

Details

  • Länge

    118.0 min
  • Land

    Japan
  • Vorführungsjahr

    2018
  • Herstellungsjahr

    2018
  • Regie

    Isao Yukisada
  • Mitwirkende

  • Produktionsfirma

  • Berlinale Sektion

    Panorama
  • Berlinale Kategorie

    Spielfilm

Biografie Isao Yukisada

Isao Yukisada wurde 1968 in Kumamoto geboren. Er arbeitete zunächst als Regieassistent bei Shunji Iwais Filmen LOVE LETTER und SWALLOWTAIL BUTTERFLY und dann 1998 bei Seiichi Tanabe für seinen Film DOG FOOD. Seit seiner Tragödie HIMAWARI/SUNFLOWER, die im Jahr 2000 den internationalen Kritikerpreis beim Pusan International Festival erhielt, gilt er als eines der aufstrebenden Talente des japanischen Kinos. Er trug zu der Video-Serie "Love Cinema" mit dem Stück TOJIRU HI/ENCLOSED PAIN bei, das 2001 in Locarno gezeigt wurde. GO (2001) war Japans Auswahl für die Fremdsprachen-Oscars.
Sein neuester Film PARADE gewann den Fipresci-Preis bei der 60. Berlinale.