Vento Seco
Trocken, sehr trocken ist die Gegend um Catalan in Brasiliens Bundesstaat Goiás. Sandro lebt hier ein ziemlich eintöniges Leben. Er arbeitet in einer Düngemittelfabrik, geht schwimmen, abends legt er Landschaftspuzzles. Mit seinem Kollegen Ricardo führt Sandro eine rein sexuelle Beziehung. Immer scheint er etwas außerhalb zu stehen, nicht mit sich im Reinen, nirgends richtig zugehörig. Als Maicon, ein Mann wie einem Tom-of-Finland-Comic entsprungen, in der Kleinstadt auftaucht und mit Ricardo anbandelt, setzt das aufkeimende Gefühl der Eifersucht bei Sandro einen Wandel in Gang. Im krassen Gegensatz zu den nüchternen Bildern von Sandros Arbeitsumfeld, Gewerkschaftstreffen und Zigarettenpausen stehen seine traumartig inszenierten Sexfantasien. Die Szenerien mit Menschen in Lack und Leder und die fetischisierend gefilmten Bilder von verchromten Motorrädern erscheinen wie tableaux vivants.
In seiner Mischung aus Nüchternheit und artifizieller Überzeichnung sowie mit dem originellen Einsatz von konterkarierender Musik und langsamen Überblendungen wirkt der Film wie ein heißer, staubiger Sommer, dekoriert mit männlichen Körpern voller Leidenschaft und sexuellem Verlangen
Details
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Länge
109 min -
Land
Brasilien -
Vorführungsjahr
2020 -
Herstellungsjahr
2020 -
Regie
Daniel Nolasco -
Mitwirkende
Leandro Faria Lelo, Allan Jacinto Santana, Renata Carvalho, Rafael Teóphilo, Del Neto -
Produktionsfirma
Panaceia Filmes -
Berlinale Sektion
Panorama -
Berlinale Kategorie
Spielfilm
Bilder aus dem Film
Biografie Daniel Nolasco
Geboren in Catalão, Brasilien. Der Regisseur studierte Film und Audiovisuelle Medien an der Universidade Federal Fluminense und Geschichte an der Universidade Federal de Goiás. Er realisierte mehrere Kurzfilme, bevor er seinen ersten dokumentarischen Langfilm, Paulistas, vorlegte, der auf dem DOK Leipzig Premiere feierte. Vento Seco ist sein Spielfilmdebüt.
Filmografie Daniel Nolasco
2017 Netuno | 2017 Paulistas | 2019 Mr. Leather | 2020 Vento Seco