Vivir en junio con la lengua afuera

Obwohl er die kubanische Revolution als junger Mann zunächst unterstützte, war Reinaldo Arenas als homosexueller Dissident für den Großteil seines Lebens auf der Insel eine Persona Non Grata. Sein Werk war in Kuba verboten, doch Freund*innen schmuggelten seine Manuskripte außer Landes, wo sie Preise gewannen. Bis heute fehlen seine Romane und Gedichte in Kubas Bibliotheken, Buchhandlungen und Schulen. In den 1970er-Jahren organisierte er geheime literarische Treffen in Havannas Lenin-Park, bei denen er seine Schriften mit Freund*innen teilte. 1974 entging er der Verhaftung, verbarg sich Monate lang im Park und verfasste seine Memoiren „Bevor es Nacht wird”. Fusco kehrt zu Arenas’ Versteck zurück, um der heute verlassenen Anlage eine Erinnerung an ihre Geschichte einzuflößen. Tagebucheinträge eines Freundes von Arenas, der ihm auf der Flucht half, ermöglichten Fusco, den genauen Ort, an dem Arenas versteckt lebte, schrieb und fischte, zu lokalisieren und dort zu filmen. Drei kubanische Künstler*innen versuchen im Film eines von Arenas’ berühmtesten Gedichten auswendig zu lernen, das von der Sehnsucht nach einer Heimat handelt, die jenen entrissen wurde, die für ihre Freiheit kämpften.

Details

  • Länge

    24 min
  • Land

    USA, Kuba
  • Vorführungsjahr

    2019
  • Herstellungsjahr

    2018
  • Regie

    Coco Fusco
  • Mitwirkende

    Amaury Pacheco, Iris Ruiz, Lynn Cruz
  • Produktionsfirma

  • Berlinale Sektion

    Forum
  • Berlinale Kategorie

    Kurzfilm

Biografie Coco Fusco

Coco Fusco, geboren 1960 in New York, USA, ist eine interdisziplinär arbeitende Künstlerin und Autorin. Ihre Performances und Videos wurden auf Biennalen und in Museen weltweit gezeigt.

Filmografie Coco Fusco

1988 Havana Postmodern: The New Cuban Art | 2001 Els Segadors (The Reapers) | 2015 La Confesión (The Confession) | 2016 TED Ethology: Primate Visions of the Human Mind