Felice chi é diverso

Ein älteres schwules Paar in einer norditalienischen Großstadt erzählt von seiner jahrzehntelangen Beziehung. Ein Mann beschreibt, wie er von seinem Vater wegen seiner sexuellen Identität misshandelt wurde. Ein anderer Mann, der sein Berufsleben in leitender Position zugebracht hat, berichtet von einem sexuell erfüllten Leben und zahlreichen homosexuellen Politikern. Quer durch alle Klassen und Regionen des Landes kommen schwule Männer zu Wort. Sie erzählen von den unterschiedlichen Verhältnissen, die schwules Leben in Italien bestimmt haben. Es geht um Abgrenzung, Diskriminierung, Leid oder Gewalt, aber auch um glückliche Lebensentwürfe. Unbehagen erzeugt die brisante Diskrepanz zwischen der Realität der einzelnen Darstellungen und der Berichterstattung in den Medien, die Schwule diskriminierend ironisch oder manipulierend hasserfüllt zur Schau stellen, besonders wenn es um Intellektuelle geht. Mit Felice chi è diverso erzählt Gianni Amelio eine schwule Geschichte Italiens seit dem Faschismus. Seine anthropologische Studie wird zu einer Kulturgeschichte des Landes; seine Analyse der sozialen Verhältnisse berührt, macht wütend und lässt keine Gleichgültigkeit zu.

Details

  • Länge

    93' min
  • Land

    Italien
  • Vorführungsjahr

    2014
  • Herstellungsjahr

    2013
  • Regie

    Gianni Amelio
  • Mitwirkende

  • Produktionsfirma

    Istituto Luce
  • Berlinale Sektion

    Panorama
  • Berlinale Kategorie

    Dokumentarfilm

Biografie Gianni Amelio

Geboren 1945 San Pietro di Magasino, Italien. Studium der Philosophie. In den Siebzigerjahren TV-Filme, Dokumentar- und Spielfilme. Durchbruch in der internationalen Kinoszene in den Neunzigerjahren: PORTE APERTE (1990) bester italienische Film und Oscar-Nominierung, IL LADRO DI BAMBINI (1993) und LAMERICA (1994) bester italienischer Film, COSÌ RIDEVANO (1998) Goldener Löwe von Venedig. Ebenfalls in Venedig gezeigt: LE CHIAVI DI CASA (2004), LA STELLA CHE NON C’È (2006) und L‘ INTREPIDO (2013). Für seinen Film LE PREMIER HOMME erhielt er 2011 den Preis der Filmkritik FIPRESCI.

Filmografie Gianni Amelio

1982 Colpire al Cuore | 1988 I Ragazzi di Via Panisperna | 1990 Porte Aperte | 1992 Il Ladro di Bambini | 1992 Il Mercante | 1994 Lamerica | 1998 Così Ridevano | 2004 Le Chiavi di Casa | 2006 La Stella che non c’è | 2011 Le Premier Homme | 2013 L’Intrepido – a lonely Hero | 2014 Felice chi è diverso