Katzenball

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Die Geschichte(n) von frauenliebenden Frauen gestern und heute: ihre Beziehungen und internationalen Netzwerke, ihre Suche nach Identität, ihre oft geheimen Treffpunkte. Fünf Frauen verschiedener Generationen in der Schweiz geben Einblick in ihr Leben. Persönliches und Historisches, Anekdoten und Zeitdokumente bilden eine Collage, die ein differenziertes Bild vom Anders-Sein vermittelt. Die Kosmopolitin Johanna Berends, die Chronistin und Fotografin Liva Tresch, die bekannte Modemacherin Ursula Rodel und die engagierte Feministin Heidi Oberli führen uns in ihre oft abenteuerlichen jungen Jahre zurück. Sie gehören unterschiedlichen Generationen an und machen das Besondere jener Zeiten im Vergleich zur Gegenwart sichtbar, in der Samira Zingaro ganz selbstverständlich studieren und sich in einer offen zugänglichen lesbischen Szene bewegen kann. Heute thematisiert jede Soap, und sei es durch eine Nebenfigur, Homosexualität. Aber was bedeutete es, Frauen zu lieben, als es das Wort ‚lesbisch‘ noch gar nicht gab? Und ein ‚Coming-Out‘ nicht stattfand, weil keine Frau auf die Idee kam, ihre Gefühle in die Kategorie ‚Lesbianismus‘ einzuordnen? Frauenliebende Frauen gab es schon, bevor man sich für sie zu interessieren begann – sie prägten die Bohème in den Schweizer Städten, wo sich in den 40er und 50er Jahren, anders als in den Nachbarländern, eine homosexuelle Subkultur entfalten konnte. In den 70er und 80er Jahren schufen Lesben zusammen mit politisch engagierten heterosexuellen Frauen eine feministische Gegenkultur, ohne die unsere heutige Gesellschaft wesentlich anders aussähe. Aus der Perspektive einer lange verborgenen Minderheit führt der Film auf eine Zeitreise und bietet dabei einen vergnüglichen Einblick in 100 Jahre Zeit- und Kulturgeschichte.
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Details

  • Länge

    87 min
  • Land

    Schweiz
  • Vorführungsjahr

    2005
  • Herstellungsjahr

    2005
  • Regie

    Veronika Minder
  • Mitwirkende

    Johanna Berends, Liva Tresch, Heidi Oberli, Ursula Rodel, Samira Zingaro
  • Produktionsfirma

    Cobra Film AG
  • Berlinale Sektion

    Panorama
  • Berlinale Kategorie

    Dokumentarfilm
  • Teddy Award Gewinner

    Best Documentary/ Essay Film

Biografie Veronika Minder

Geboren 1948 in Spiez, Schweiz. Studium der Kunstgeschichte, Klassischen Archäologie und Publizistik an der Universität Bern. Organisierte Kulturveranstaltungen und Kongresse. 1988-99 Geschäftsleiterin des Kellerkinos, 1997-99 auch des Kinos Cosmos in Bern. Mitinitiatorin der FrauenFilmTage Schweiz und des LesbischSchwulen Filmfestivals „Queersicht“ in Bern.

Filmografie Veronika Minder

2012 My Generation (Dokumentation)