Little Joe

placeholder

LITTLE JOE ist ein intimes Porträt einer Tochter über ihren Vater, der mehr als 40 Jahre lang als Sexsymbol Karriere gemacht hat. Joe Dallesandro verkörperte das Format eines neuen Mannes. Er war der heterosexuelle Mann, der nicht nur äußerst attraktiv, sondern auch Projektionsfläche und Sehnsuchtsobjekt von Frauen und Männern war. Seine Karriere begann in der mythischen Welt von Andy Warhols Factory. Joe Dallesandro ist der Little Joe aus dem bekannten Lou Reed-Song „Walk On The Wild Side“ und sein Unterkörper ziert das „Sticky Fingers“-Album der Rolling Stones. In weniger als drei Jahren wurde aus dem unruhestiftenden Waisenkind ein internationaler Superstar.
Das stellenweise sehr intime Filmmaterial wurde über einen Zeitraum von mehreren Jahren in Los Angeles und Frankreich auf DV, Super 8mm und 16mm gedreht.
„Andy Warhol machte ihn berühmt. Die Undergroundfilme machten ihn zu einem Sexidol. Sein Körper machte ihn zu einer Legende.“ – Joe Dallesandro ist am Silvestertag des vergangenen Jahres 60 Jahre alt geworden, hinter ihm liegt eine 40 Jahre währende Karriere als bewundertes männliches Sex­idol. Der Grundstein für sie wurde in Andy Warhols „Factory“ gelegt, durch seine Darstellung eines Strichers in FLESH (1968), der Auftritte in weiteren Fil­men seines Entdeckers Paul Morrissey folgten, unter anderem in TRASH (1970), ANDY WARHOLS FRANKENSTEIN (FLESH FOR FRANKESTEIN) (1973) und ANDY WARHOLS DRACULA (BLOOD FOR DRACULA) (1974), die ihn schließlich auch nach Europa führten, wo er Mitte der 70er Jahre mit Louis Malle (BLACK MOON) und Jacques Rivette (MERRY-GO-ROUND) gedreht hat.
Den „Valentino des Underground“ hat man Dallesandro genannt. Als „Little Joe“ (… „A hustle here and a hustle there“ …) fand er 1972 in Lou Reeds „Walk on the Wild Side“ Erwähnung; die in eine Jeans verpackte Män­ner­taille auf dem Cover des Rolling-Stones-Album „Sticky Fingers“ ist die seine. Er gilt als der einzige Typ, der sich je getraut hat, bei einer Party auf einen Faustschlag von Norman Mailer auch entsprechend zu reagieren.
Die Fotografin und Galeristin Vedra Mehagian Dallesandro ist die Tochter dieser lebenden Legende. Der von ihr produzierte Dokumentarfilm ist ein sehr persönliches Porträt. Wie kann man einer Ikone wie Joe Dallesandro in 90 Minuten gerecht werden? „Das war in der Tat meine größte Heraus­for­de­rung“, sagt die Regisseurin Nicole Haeusser dazu. „Joe überwand viele Gren­zen und setzte neue Maßstäbe, aber unabhängig davon ist er ein Mensch, der bescheiden geblieben ist und unglaublich gut darüber Bescheid weiß, was Ruhm für einen tun, was er einem aber auch antun kann.“

Details

  • Länge

    87 min
  • Land

    USA
  • Vorführungsjahr

    2009
  • Herstellungsjahr

    2009
  • Regie

    Nicole Haeusser
  • Mitwirkende

    Joe Dallesandro
  • Produktionsfirma

    Little Joe Productions
  • Berlinale Sektion

    Panorama
  • Berlinale Kategorie

    Dokumentarfilm
  • Teddy Award Gewinner

    Special Teddy Award

Biografie Nicole Haeusser

Geboren und aufgewachsen in Bochum. Sie studierte Internationale Beziehungen in London, arbeitete für die Nachrichtenagentur Reuters und für unabhängige Filmproduktionen. Ein Jahr lang führte sie die Kamera bei einer deutschen TV-Serie in Spanien, studierte dann in Los Angeles Regie und Kamera an der UCLA School of Theater, Film & Television. Ihr Abschluss film THE DEATH STRIP (2007) wurde u.a. mit einem StudentenEmmy ausgezeichnet. LITTLE JOE ist ihr erster langer Dokumentarfilm. 

Filmografie Nicole Haeusser

2002 Encierro (Short) | 2005 Poached (Short) | 2005 Framke (Short) | 2007 The Death Strip (Short)