Arturo a los 30

Buenos Aires im März 2020, an einem der letzten Tage vor Ausbruch der Pandemie. Eine Hochzeit wird gefeiert, ein Auto überschlägt sich. Joints, Küsse, ein Blowjob und die Erinnerung an einen Verlust werden geteilt. Im Mittelpunkt dieser Komödie der Irrungen steht der vom Regisseur Martín Shanly gespielte Arturo, ein Mann von 30 Jahren. Sein Hang zum Missgeschick ist so groß wie seine Orientierungslosigkeit, bei den anderen Figuren ist es ähnlich. Die Häufung von Fehltritten und Fettnäpfchen verhält sich umgekehrt proportional zur Geschmeidigkeit, mit der der Film vom Tag der Trauung zurück in die 2010er-Jahre gleitet. Episoden aus Arturos Leben, etwa eine Busreise nach Patagonien mit seinem trans Mitbewohner oder die Generalprobe eines Theaterstücks, das zum Fremdschämen einlädt, kommen zur Geltung, die erzählte Zeit verdichtet sich, dann dehnt sie sich wieder, ein Voiceover gibt Halt im turbulenten Gang der Dinge.
Wenn der Schlager „Azúcar amargo“ (Bitterer Zucker) ertönt, dann füllt sich die Tanzfläche, und der Hinweis auf das bittersüße Wesen des Films ist so deutlich zu vernehmen wie zuvor der Husten, vor den sich hier noch keine Ellenbeuge schiebt.

Details

  • Länge

    87 min
  • Land

    Argentinien
  • Vorführungsjahr

    2023
  • Herstellungsjahr

  • Regie

    Martín Shanly
  • Mitwirkende

  • Produktionsfirma

    Un Puma
  • Berlinale Sektion

    Forum
  • Berlinale Kategorie

    Spielfilm