Das Mädchen und die Spinne

Lisa zieht aus der WG mit Mara aus, um künftig allein zu wohnen. An den beiden Umzugstagen und in der Nacht dazwischen geht vieles zu Bruch, anderes renkt sich ein.
Der Film ist filigran und geometrisch aufgebaut wie das Netz der titelgebenden Spinne. Er spielt fast ausschließlich in Innenräumen und wirkt damit unwillkürlich auch wie ein Resümee der Pandemiezeit mit ihren Paradoxien. Der Wechsel von einer Bleibe in die andere und die Energie, die freigesetzt wird, wenn eine Geschichte endet und eine neue beginnt, versetzen das Figurenensemble in einen besonderen Aggregatzustand. Das Resultat ist eine Art Jam Session, bei der auch Totemtiere eine Rolle spielen. „Als halte eine geheime Kraft die Dinge zusammen“, wie es einmal heißt. Dieser Magnetismus wird erzeugt durch die organische Art des Filmemachens der Brüder Zürcher. Kadrierung, Perspektive und Tiefenschärfe sind wesentliche Bestandteile ihrer Filmsprache. Motive und Figuren werden in rasantem Tempo montiert. Zwischen Bewegungen, Blicken, Geräuschen, Farben und Details herrscht ständige Spannung: Alle diese Elemente stützen sich gegenseitig wie die Karten in einem schwindelerregend hohen Kartenhaus.                                

Details

  • Länge

    98 min
  • Land

    Schweiz
  • Vorführungsjahr

    2021
  • Herstellungsjahr

    2021
  • Regie

    Ramon Zürcher, Silvan Zürcher
  • Mitwirkende

    Sabine Timoteo, André M. Hennicke, Henriette Confurius, Liliane Amuat, Ivan Georgiev, Dagna Litzenberger Vinet, Lea Draeger, Birte Schnöink, Ursina Lardi, Flurin Giger
  • Produktionsfirma

    Beauvoir Films
  • Berlinale Sektion

    Encounters
  • Berlinale Kategorie

    Spielfilm

Biografie Ramon Zürcher

Geboren 1982 in Aarberg, Schweiz. Von 2002 bis 2005 absolvierte er ein Kunststudium an der Hochschule der Künste Bern mit dem Schwerpunkt Video. Anschließend studierte er von 2006 bis 2014 Regie an der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin. Zürchers erster, mit seinem Bruder gedrehter Langspielfilm, Das merkwürdige Kätzchen, feierte beim Forum Premiere und gewann international mehrere Auszeichnungen.

Filmografie Ramon Zürcher

2007 Heute mag ich dieses Lied (Today I Like This Song) | 2009 Reinhardtstraße | 2010 Passanten (Passersby) | 2011 Gestern hat sich meine Freundin ein Fahrrad gekauft (Yesterday My Friend Bought a Bike) | 2013 Das merkwürdige Kätzchen (The Strange Little Cat)

Biografie Silvan Zürcher

Geboren 1982 in Aarberg, Schweiz. Von 2002 bis 2008 studierte er Philosophie, Filmwissenschaft und Germanistik an den Universitäten Bern und Zürich. Anschließend absolvierte er von 2009 bis 2014 ein Studium der Filmproduktion an der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin. Gemeinsam mit seinem Bruder Ramon realisierte er seinen ersten Langspielfilm Das merkwürdige Kätzchen. 2015 nahm er bei Berlinale Talents teil. 2017 gründeten die Brüder die Zürcher Film GmbH.

Filmografie Silvan Zürcher

2010 Zombie | 2013 Das merkwürdige Kätzchen (The Strange Little Cat)