Die Zärtlichkeit der Wölfe

placeholder

Im Ruhrgebiet der Nachkriegszeit lässt sich der mehrfach vorbestrafte Fritz Haarmann als Polizeispitzel anwerben. Er nutzt dies, um als angeblicher Polizeikommissar halbwüchsige Jungen anzusprechen, denen er ein Obdach in seiner Mansarde anbietet – wo er sich an ihnen vergeht, sie mit einem Biss in den Hals tötet und ihre Leichen nächtens zerlegt. Die Fleisch- und Wurstwaren, die er aus ihnen gewinnt, mehren seine Beliebtheit in der Nachbarschaft, einer Gaststätte und einem Freundeskreis aus Schwarzhändlern, Zuhältern und Prostituierten. Auch Inspektor Braun schätzt die Geschenke seines informellen Mitarbeiters. Bis ihm bei seiner Suche nach vermissten Jugendlichen eine Nachbarin Haarmanns einen Tipp gibt … „Eine Mischung aus Fritz Langs und Hitchcocks Psycho“ schwebte Rainer Werner Fassbinder vor, als er Ulli Lommel vorschlug, Kurt Raabs Drehbuch als „einen Thriller mit viel Blut“ zu verfilmen. An der Historizität des 1925 hingerichteten Serienmörders komplett desinteressiert, verkörpert Raab diesen kongenial als einen Wiedergänger von Peter Lorre und Max Schrecks kahlem Nosferatu – in einem Film, der auch mit expressionistischen Schattenwürfen an das Weimarer Kino anknüpft.

Details

  • Länge

    82 min
  • Vorführungsjahr

    2025
  • Herstellungsjahr

    1973
  • Regie

    Ulli Lommel
  • Mitwirkende

    Kurt Raab, Jeff Roden, Margit Carstensen, Ingrid Caven, Wolfgang Schenck, Brigitte Mira, Rainer Hauer, Barbara Bertram, Rainer Werner Fassbinder, Heinrich Giskes
  • Produktionsfirma

    Tango-Film, München
  • Berlinale Sektion

    Retrospektive
  • Berlinale Kategorie

    Spielfilm

Vorführungstermine


    1. Deutsche Kinemathek / E-Werk



    1. Cubix 5

      Rathausstr. 1
      10178 Berlin


    1. Cubix 5

      Rathausstr. 1
      10178 Berlin

Biografie Rainer Werner Fassbinder

Geboren 1945 in Bad Wörishofen. Bedeutendster und international gefeierter Regisseur des Neuen Deutschen Films, 1969 Berlinale-Teilnahme mit dem Spielfilmdebüt Liebe ist kälter als der Tod. Fassbinder war auch als Produzent von Filmen und Theaterstücken, als Autor und Darsteller in eigenen und den Werken anderer tätig. 1978/79 begann er eine Trilogie, bei der Frauen im Zentrum deutscher Alltagsgeschichten stehen: Die Ehe der Maria Braun, Lola und Die Sehnsucht der Veronika Voss. Fassbinder starb 1982 in München, in nur 14 Jahren drehte er 44 Filme.