Esquí
Im Nahuel-Huapi-See lebt ein Monster. In der Dämmerung spannt es sich wie eine Kuhhaut über die Wasseroberfläche; mit scharfen Krallen greift es nach seinen Opfern. Rund um den See, der bei Bariloche in den argentinischen Anden liegt, treibt noch ein anderes Monster sein Unwesen. Es heißt Capa Negra, Schwarzer Umhang; nachts ist es auf den Skipisten unterwegs. Ihm zu begegnen, sollte man unbedingt vermeiden.
Über Umwege gelangen die Monster aus den Legenden der Mapuche in Manque La Bancas Langfilmdebüt Esquí. Sie interagieren dort mit vielen anderen: mit aus Österreich stammenden alten Herren und Damen, die behaupten, den Skisport nach Bariloche gebracht zu haben, mit Skifahrer*innen, die in umso atemberaubenderen Szenen den Berg hinunterschießen, je großzügiger Zeitlupe und Bilderstottern zum Einsatz kommen, mit den Anwohner*innen eines ärmeren Viertels, die einen Teil der Regie in eigene Hände nehmen, und schließlich mit dem Filmemacher selbst, der seinen haarigen Hintern Richtung Kamera reckt. Esquí ist eine Kostbarkeit, weil der Formwille der Hipster und das politische Bewusstsein der Generation Woke hier am Beginn einer wunderbaren Freundschaft stehen.
Details
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Länge
75 min -
Land
Argentinien, Brasilien -
Vorführungsjahr
2021 -
Herstellungsjahr
2021 -
Regie
Manque La Banca -
Mitwirkende
José Alejandro Colin, Segundo Botti, Shaman Herrera, Fernando Gabriel Eduard, Axel Nahuel Villegas, Aixa Iara Snaidman, Antonio Snaidman, Bárbara Anguita, Matilde Apellaniz, Mane Medina -
Produktionsfirma
Un Puma -
Berlinale Sektion
Forum -
Berlinale Kategorie
Dokumentarfilm
Bilder aus dem Film
Biografie Manque La Banca
Geboren 1990 in Bariloche, Argentinien. Er studierte Kunst sowie Film und Fotografie und ist als Filmemacher, Performancekünstler und Musiker tätig. Er arbeitet mit Super-8- und 16-mm-Film und ist Mitglied des analogen Filmkollektivs LaborBerlin.
Filmografie Manque La Banca
2012 Grrr | 2014 The 7 Capital Forgiveness: 1 – The Trip | 2017 The 7 Capital Forgiveness: 3 – The Future