International Dawn Chorus Day
Anfang Mai 2020, am jährlich stattfindenden International Dawn Chorus Day, stimmen Vögel aus sechs Kontinenten in eine Videokonferenz ein: Sie tratschen über Stürme, Katzen, Drahtseile und Termine. Sie tauschen sich aus über den ägyptischen Filmemacher Shady Habash, bekannt für seine satirischen, systemkritischen Musikvideos. Am Tag zuvor ist er in Kairos berüchtigtem Tora-Gefängnis gestorben. Sie reden auch über die queere ägyptische Aktivistin Sarah Hegazi, die bei einem Konzert in Kairo eine Regenbogenflagge schwenkte und dafür ins Gefängnis kam; mittlerweile lebt sie als politischer Flüchtling in Toronto. Sie ahnen nicht, dass Sarah sich einen Monat später das Leben nehmen wird, gebrochen von den traumatisierenden Folgen ihrer Zeit im Gefängnis. „Die Erfahrung war schlimm. Ich halte es nicht mehr aus. Verzeiht mir“, schrieb sie zum Abschied.
Details
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Länge
15 min -
Land
Kanada -
Vorführungsjahr
2021 -
Herstellungsjahr
2021 -
Regie
John Greyson -
Mitwirkende
Shady Habash, Sarah Hegazi -
Produktionsfirma
Greyzone Ltd. -
Berlinale Sektion
Shorts -
Berlinale Kategorie
Experimentalfilm
Bilder aus dem Film
Biografie John Greyson
Der kanadische Film- und Videokünstler wurde 1960 in Nelson geboren. Er studierte Film am Canadian Film Center und realisierte bereits über 60 preisgekrönte Spielfilme, Installationen, transmediale Arbeiten und Kurzfilme. 1989 erhielt er einen Teddy Award für Urinal, 1991 einen weiteren für The Making of Monsters. In seinen Arbeiten verbindet Greyson dokumentarische und fiktionale Elemente und verhandelt Themen wie queeren Aktivismus, homophobe Gewalt, Aids-Aktivismus, Anti-Apartheid, Friedensbewegungen, Konflikte in Nahost, Polizeikorruption oder Überlegungen zur Abschaffung von Gefängnissen. Seit 2014 unterrichtet er Filmproduktion an der York University in Toronto.
Filmografie John Greyson
1993 Zero Patience | 2007 Orange Clouds | 2010 Rex Vs. Singh | 2017 Memurial | 2018 Gazonto | 2018 Towel | 2020 Prurient | 2020 Auterson Clock