Manodrome

Ralphie ist jung und gesund; seine Freundin ist schwanger. Doch er fühlt sich nicht wohl in seiner Haut. Sein Job als Uber-Fahrer ist weder erfüllend noch bietet er finanzielle Sicherheit. Auch über sein Verhältnis zum eigenen Körper ist er sich nicht vollkommen im Klaren. Als er in einen libertären Männlichkeitskult eingeweiht wird, drängen aufgestaute innere Konflikte an die Oberfläche, und Ralphie verliert allmählich den Bezug zur Realität. In The Wound zeigte der südafrikanische Filmemacher John Trengove, wie durch ein Mannbarkeitsritual unterdrückte Gefühle freigesetzt werden und welche Gefahr davon ausgehen kann. Ähnliche Kräfte sind beim Protagonisten von Manodrome am Werk, wobei Trengove ein beunruhigendes Phänomen aus ungewöhnlichem Blickwinkel betrachtet. Denn Ralphie entspricht gerade nicht dem Stereotyp vom glühenden Frauenhasser, wie ihn die berüchtigten Incels verkörpern. Seine Figur schärft unseren Sinn dafür, was männliche Zerbrechlichkeit bedeuten kann. Trotz finsterer Implikationen zeigt der Film durchaus Humor. Der virtuose Spannungsaufbau und die darstellerische Glanzleistung von Jesse Eisenberg und Adrien Brody sind geradezu erschütternd.

Details

  • Länge

    105 min
  • Land

    Großbritannien, USA
  • Vorführungsjahr

    2023
  • Herstellungsjahr

    2023
  • Regie

    John Trengove
  • Mitwirkende

    Jesse Eisenberg, Adrien Brody, Odessa Young, Sallieu Sesay, Philip Ettinger, Ethan Suplee, Evan Joningkeit, Caleb Eberhardt, Gheorghe Murensan
  • Produktionsfirma

    Liminal Content, Felix Culpa
  • Berlinale Sektion

    Wettbewerb
  • Berlinale Kategorie

    Spielfilm