Paris Calligrammes
Topografisch ist Ulrike Ottingers Kino meistens zwischen Berlin und entlegenen Orten in Fernost oder im hohen Norden angesiedelt. Mit Paris Calligrammes erkundet sie die Landschaft ihrer Erinnerungen an jene Stadt, die sie 20 Jahre lang ihre Heimat nannte und die ihre Anfänge als Malerin und Filmemacherin mitprägte. Ottinger zog in ihren Zwanzigern nach Paris und tauchte dort in die Kulturszene der 1950er-Jahre ein, die von Avantgarde-Helden und einer neuen Generation von Künstler*innen und Intellektuellen bevölkert war. Zwischen Buchhandlungen, Konzertsälen, Theatern, Kinos, Museen und Cafés präsentiert Ottinger ihr persönliches Pantheon und kartiert dabei zugleich eine entscheidende Ära sowohl in der Kunst, in der Dada und Surrealismus Situationisten und Pop-Art Platz machten, als auch in der Politik, wo zwischen Nachkriegshoffnungen, Algerienkonflikt und 68er-Bewegung vieles auszutragen war. Trotzdem bleibt der Film eine intime Annäherung, die ein überreiches und emotionsgeladenes Repertoire an Filmszenen, Meldungen, Fotos und Liedern mit der gleichen liebevollen Sorgfalt zusammenfügt, mit der man früher Zeitungsausschnitte und Fotos in ein Tagebuch klebte, um drum herum zu schreiben.
Details
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Länge
129 min -
Land
Deutschland -
Vorführungsjahr
2020 -
Herstellungsjahr
2019 -
Regie
Ulrike Ottinger -
Mitwirkende
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Produktionsfirma
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Berlinale Sektion
Special -
Berlinale Kategorie
Dokumentarfilm
Bilder aus dem Film
Biografie Ulrike Ottinger
Geboren 1942 in Konstanz. Sie lebte 1962-68 als Malerin und Fotografin in Paris, gründete 1969 in Konstanz den Filmklub „Visuell“, den sie bis 1972 leitete, sowie „galeriepress“ (Galerie und Edition). Seit 1973 lebt Ulrike Ottinger in Berlin. Neben ihrer Filmarbeit inszeniert sie Opern- und Theaterstücke und ist mit Fotoausstellungen international präsent.
Filmografie Ulrike Ottinger
1973 Berlinfieber | 1973 Laokoon & Söhne | 1977 Madame X - Eine absolute Herrscherin | 1979 Bildnis einer Trinkerin | 1981 Freak Orlando | 1984 Dorian Gray im Spiegel der Boulevardpresse | 1985 China. Die Künste | 1986 Superbia | 1987 Usinimage | 1989 Johanna d'Arc of Mongolia | 1990 Countdown | 1992 Taiga. Eine Reise ins nördliche Land der Mongolen | 1997 Exil Shanghai | 2002 Südostpassage | 2004 12 Stühle | 2007 Prater | 2008 Die Koreanische Hochzeitruhe | 2011 Unter Schnee | 2016 Chamissos Schatten