Split - William to Chrysis. Portrait of a Drag Queen
Eine Hommage an die transidentische Persönlichkeit International Chrysis (1951-1990). Von den Eltern abgelehnt, wollte der effeminierte Junge aus der Bronx mehr als William sein, und erschuf Chrysis. Mit leuchtend roten Haaren, voluptuöser Büste und einem entwaffnenden Lächeln finanzierte sie sich mit Sexarbeit und eroberte die Bühnen immer größerer Nachtclubs in Manhattan. Sie gewann Andy Warhols Zuneigung, wurde Salvador Dalís Muse und reifte mit ihren charismatischen Auftritten zum internationalen Underground-Star der 1980er-Jahre. Bewusst vereinte sie Weibliches und Männliches in ihrem Körper. Chrysis war ein schwuler Mann, der sich als Frau immer wieder neu entwarf – inspiriert von Ikonen wie Rita Hayworth, Mae West und eigenen surrealen Fantasien. Mit beeindruckender Willensstärke lebte sie ein Leben der Extreme, motiviert von der Suche nach perfekter Harmonie. Archivbilder ihrer Auftritte, u.a. mit den legendären Hot Peaches auch in Berlin, Interviews und Erinnerungen ihrer Weggefährten bringen eine vielschichtige Persönlichkeit zum Vorschein, die ihre Identität als unentwegtes Cross-Over verstand. Mit 39 Jahren starb Chrysis an den Folgen der vielen Eingriffe an ihrem Körper.
Details
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Länge
58.0 min -
Land
USA -
Vorführungsjahr
2019 -
Herstellungsjahr
1992 -
Regie
Ellen Fisher-Turk, Andrew Weeks -
Mitwirkende
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Produktionsfirma
Fisher-Turk -
Berlinale Sektion
Panorama -
Berlinale Kategorie
Biografie Ellen Fisher-Turk
Ellen Fisher-Turk hat als professionelle Fotografin, Videomacherin und Radiojournalistin gearbeitet. Ihr aktuelles Interesse gilt der Frage, wie man mit Bildern - sowohl mit Standbildern als auch mit Videos - das Selbstverständnis von Frauen verändern kann. Sie setzt diese Methoden in Workshops und individuellen Fotosessions ein.
Sie hat Preise in allen drei Medien gewonnen, für den Dokumentarfilm SPLIT bei den Berliner Filmfestspielen und beim jährlichen Fotowettbewerb der Caring Foundations.
Im Hörfunk ist sie bundesweit ausgestrahlt worden und hat zwei Associated-Press-Preise für investigative Berichterstattung gewonnen.
Biografie Andrew Weeks
Nach einer Tätigkeit im Musikgeschäft stieg er Anfang der 1970er Jahre in die britische Filmindustrie ein und arbeitete zunächst in der Produktion von Spielfilmen und Fernsehserien. Danach produzierte, schrieb und führte er Regie bei einer Vielzahl von Dokumentar-, Informations- und Werbefilmen. In den 1990er Jahren kombinierte er die Produktion ethnografischer Dokumentarfilme mit der Beratung von Filmverleihfirmen. In den 2000er Jahren konzentrierte er sich auf die Dokumentation der Maya-Kultur im Hochland des heutigen Guatemalas. Derzeit arbeitet er an nicht-filmbezogenen Projekten.