Dreaming Walls
Entrückt schwebt die Kamera, wabern Stimmen und Klänge durch die entkernten Räume eines Gebäudes. Archivmaterial legt sich mal als Projektion auf unverputzte Wände, mal als Tonspur unter die Ortsbegehung. Es ist das legendäre Chelsea Hotel, berühmt als Taubenschlag der New Yorker Boheme der 1950er- bis 1980er-Jahre. Außenseiter*innen der bürgerlichen Gesellschaft – Sexarbeiter*innen, Poet*innen, Queers und Künstler*innen – konnten hier günstig unterkommen und Allianzen bilden. Die verbliebenen Mieter*innen aus jener Zeit gewähren Eintritt in ihre Wohnungen und Einblick in ihre Leben. Sie stehen im Mittelpunkt des Films, der die Gegenwart mit den Geistern der Vergangenheit verwebt. Der Abschluss der bereits acht Jahre andauernden Luxussanierung für eine Wiedereröffnung als Hotel wird von einigen Bewohner*innen herbeigesehnt, von anderen mit Sorge erwartet.
Die Filmemacherinnen porträtieren die Widerständigen und die Räume, die sie bewohnen, auf berührende Weise und fangen so ein kaleidoskopisches Zeitbild zwischen Verlustschmerz und Lebensfreude, zwischen Abschied und Unsterblichkeit ein.
Details
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Länge
78 min -
Land
USA -
Vorführungsjahr
2022 -
Herstellungsjahr
2022 -
Regie
Amélie van Elbt, Maya Duverdier -
Mitwirkende
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Produktionsfirma
Clin d’oeil films, Dogwoof -
Berlinale Sektion
Panorama -
Berlinale Kategorie
Dokumentarfilm