Eisenstein in Guanajuato

1931 reist der sowjetische Regisseur Sergei Eisenstein nach Guanajuato, um seinen Film Que viva México zu drehen. Er begegnet dort einer anderen Kultur und deren Umgang mit dem Tod, entdeckt eine weitere Revolution – und den eigenen Körper. Greenaway zeichnet Eisenstein als exzentrischen Künstler, der mit der Hybris des international gefeierten Regie-Stars nach Mexiko reist. Ziemlich bald gerät er in Schwierigkeiten mit seinem amerikanischem Finanzier, dem Schriftsteller Upton Sinclair. Zugleich beginnt er, in der ebenso sinnenfrohen wie bedrohlichen Fremde seine Heimat und das Stalin-Regime neu zu reflektieren und erlebt die Veränderung von einem konzeptuellen Filmemacher zu einem an der condition humaine interessierten Künstler. Unter seinem Blick setzen sich die Zeichen, Eindrücke, religiösen und heidnischen Symbole der mexikanischen Kultur neu zusammen. Detailaufnahmen, geteilte Bilder, eine dramatisierende Montage – um die Wandlung seines Helden, der sich selbst als traurigen Clown bezeichnet, zu inszenieren, zitiert und variiert Greenaway dessen filmische Mittel. Szene für Szene nähert sich der Film dem Menschen Eisenstein, der von einem unerwarteten Begehren überrascht wird.

Details

  • Länge

    120 min
  • Land

    Niederlande, Mexiko, Finnland, Belgien
  • Vorführungsjahr

    2015
  • Herstellungsjahr

    2015
  • Regie

    Peter Greenaway
  • Mitwirkende

    Elmer Bäck, Luis Alberti, Rasmus Slatis, Jakob Öhrman, Maya Zapata, Lisa Owen, Stelio Savante
  • Produktionsfirma

    Submarine
  • Berlinale Sektion

    Wettbewerb
  • Berlinale Kategorie

    Spielfilm

Biografie Peter Greenaway

Geboren 1942 in Newport, Wales. Arbeitete nach dem Studium als bildender Künstler und als Cutter beim Central Office of Information der britischen Regierung. Er drehte zahlreiche Kurz- und Dokumentarfilme, die international beachtet wurden. Regelmäßige Zusammenarbeit mit Komponisten wie Philip Glass, John Cage, Michael Nyman. Sein Spielfilmdebüt THE DRAUGHTMAN’S CONTRACT bedeutete seinen internationalen Durchbruch als Regisseur. Neben seinen Filmen realisierte er zahlreiche Installationen und Multimediaprojekte.

Filmografie Peter Greenaway

1967 5 Postcards from Capital Cities | 1980 The Falls | 1987 The Belly of an Architect | 1991 Prospero's Books | 1999 8 ½ Women | 2008 Rembrandt's J'Accuse