Glück

Warten im Pausenraum, Sex und Aufreihen für den nächsten Freier wechseln sich ab. Die selbstbewusste Italienerin Maria ist neu in dem Berliner Bordell, in dem Sascha schon lange arbeitet, und anders als die anderen hier. Sie ist Mitte 20, tätowiert und gepierct und schreibt in den Pausen Gedichte in ein Notizbuch. Die beiden Frauen fühlen sich sofort voneinander angezogen. Maria bewahrt ihr Geld in einem Schließfach in der Staatsbibliothek auf. Ihrem Vater versichert sie am Telefon regelmäßig, dass es ihr gut geht und sie viel Geld verdient. Sascha verbindet die Regionalbahn nicht nur mit ihrem alten Leben in der brandenburgischen Provinz, sondern auch mit ihrem 11-jährigen Sohn, der bei seinem Vater lebt. Als sie Maria auf ein Dorffest mitnimmt und als die Neue an ihrer Seite vorstellt, bringt sie auch ihr selbstbestimmtes, unangepasstes Stadtleben mit und versucht zum ersten Mal, sich wirklich zu zeigen.
In ihrem zweiten Langfilm erzählt Henrika Kull mit Leichtigkeit und Präzision von Liebe an einem Ort, an dem der weibliche Körper eine Ware ist und porträtiert zwei charismatische Sexarbeiterinnen, denen man als Zuschauer*in genauso verfällt, wie alle um sie herum.                                

Details

  • Länge

    90 min
  • Land

    Deutschland
  • Vorführungsjahr

    2021
  • Herstellungsjahr

    2021
  • Regie

    Henrika Kull
  • Mitwirkende

    Katharina Behrens, Adam Hoya, Nele Kayenberg, Jean-Luc Bubert, Petra Kauner, Bence Máté, Sarah Junghauß, Mandy Schicker
  • Produktionsfirma

    Flare Film GmbH
  • Berlinale Sektion

    Panorama
  • Berlinale Kategorie

    Spielfilm

Biografie Henrika Kull

Geboren 1984 in Süddeutschland. Sie absolvierte zunächst ein Soziologiestudium in Köln und begann im Anschluss an ihre filmsoziologische Diplomarbeit 2012 ein Produktionsstudium an der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin. Ab 2014 studierte sie an der Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf Regie, unter anderem bei Barbara Albert, der sie auch assistierte. Ihr Abschlussfilm Jibril feierte seine Premiere 2018 bei Panorama und gewann mehrere Preise, unter anderem den Studio Hamburg Nachwuchspreis als bester Spielfilm. Auf der Berlinale 2019 war Kull Mitglied der Jury für den Heiner-Carow-Preis.

Filmografie Henrika Kull

2014 Rite of Spring; short film | 2014 Intimate Distance; Kurzfilm | 2016 Absently Present; Kurz-Dokumentarfilm | 2017 Rosinen; Kurzfilm | 2018 Jibril