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Nicht der Homosexuelle ist pervers, sondern die Situation, in der er lebt

Länge:
67 min.
Herstellungsjahr:
1971
Land:
Deutschland
Regie:
Darsteller/Mitwirkende:
Berryt Bohlen
Bernd Feuerhelm
Steven Adamczewski
Dietmar Kracht
Manfred Salzgeber
Ernst Kuchling
Norbert Losch
Produktionsfirma:
Berlinale Sektion:
Anniversary Program
Berlinale Kategorie:
Spielfilm

90-mal fällt im Kommentar das Wort „schwul“, das 1971, zwei Jahre nach Abschaffung des § 175, noch im Hate-Speech-Kontext stand; die Betroffenen hatten es sich noch nicht selbstbewusst angeeignet. Auf die stumm gedrehten Bilder schwuler Klischee-Szenen gelegt und in deklamatorischem Ton vorgetragen, provozierte das diejenigen, die gar nichts davon hören wollten, wie diejenigen, die unter diesem Begriff litten, gleichermaßen. Die Kritik des Films, aus vorsätzlich „diffuser Künstlereinstellung“ (Praunheim) artikuliert, Elemente von Spiel- und Dokumentarfilm, Pamphlet und Aufruf vermischend und damit klassische Filmnarrationen queerend, richtete sich vorallem an die eigene Szene, der Praunheim selbstverschuldete Unsichtbarkeit vorwarf. Aus den Diskussionen um die durch den Film entstandene Sichtbarkeit entwickelte sich die moderne deutsche Schwulenbewegung. Ein seltenes Beispiel für einen Film mit direkter gesellschaftspolitischer Wirkung.

FILMOGRAFIE Rosa von Praunheim (Auswahl)

1975 Die Betörung der Blauen Matrosen  1971 Nicht der Homosexuelle ist pervers, sondern die Situation, in der er lebt 

Rosa von Praunheim @IMDb
Nicht der Homosexuelle ist pervers, sondern die Situation, in der er lebt @IMDb
Trailer
Filmausschnitt

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