Serpentário

Am Anfang steht, dass Carlos Conceição in Afrika geboren wurde und als Jugendlicher nach Europa ging, seine Mutter blieb. Sie sagte, sie wolle einen Vogel bei sich aufnehmen, der 150 Jahre alt wird – aber nur, wenn er sich nach ihrem Tod um ihn kümmere. Die Landschaft, über die der junge Mann hinwegfliegt, kann nur Afrika sein: Berge, Ebenen, Antilopenherden, ein Boden von unwirklicher Lehmfarbe. Als er landet, ist aus dem Off die Stimme einer Frau zu hören, die ihn beschwört, sofort zu ihr zu kommen – und so beginnt die Reise, auf Straßen, durch Städte, an allerlei flirrenden Landschaften vorüber, als Aneinanderreihung beglückender Umwege, durch Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft und verschiedene Genres. Format und Körnung der Bilder verändern sich, ein Synthesizer wird von Klavier- und Geigenklängen abgelöst, wir sehen den Mann als Kolonialisten mit Halskrause, bewaffneten Cowboy, Astronauten in einem Retro-Raumschiff und Hipster mit Jeans und Sonnenbrille, darüber hinaus ändert sich, auch als das Ende naht, wenig, er geht immer weiter voran, dieselben verspielten, melancholischen Gedanken aus dem Off, dieselbe Einsamkeit, der Wind braust, die Vögel singen.

Details

  • Länge

    83 min
  • Land

    Angola, Portugal
  • Vorführungsjahr

    2019
  • Herstellungsjahr

    2019
  • Regie

    Carlos Conceição
  • Mitwirkende

    João Arrais, Isabel Abreu, Carlos Conceição
  • Produktionsfirma

    Mirabilis
  • Berlinale Sektion

    Forum
  • Berlinale Kategorie

    Spielfilm

Filmografie Carlos Conceição

2010 Carne | 2011 O Inferno | 2014 Boa Noite Cinderela | 2017 Coelho Mau